Sommelier kämpft mit psychischer Gesundheit im Gastgewerbe

Mai 23, 2024

Michael Scribner, ein etablierter Sommelier aus Los Angeles, hat eine Reise hinter sich, die sowohl von beruflichem Erfolg als auch von persönlichen Herausforderungen gezeichnet ist. In einem offenen Gespräch mit der Journalistin Cathy Chaplin von Eater LA teilt er seine Erfahrungen – von den Anfängen seiner Karriere bis hin zu den psychischen Belastungen, die mit seiner Arbeit im Gastgewerbe einhergehen.

Der Werdegang von Michael Scribner

Der Einstieg ins Berufsleben und der Weg zum Sommelier

Michael Scribners Eintritt in das Berufsleben begann fern des Weinglases – als Balletttänzer. Die Leidenschaft für Körperausdruck und Präzision fand schließlich einen neuen Ausdruck in der Welt der Gastronomie. Sein Pfad führte ihn von der Sportbar der USC, wo er erste Erfahrungen als Barkeeper sammelte, zum Waldorf Astoria in Beverly Hills, wo er nach Erhalt seines Sommelier-Zertifikats durch die Court of Master Sommeliers im Jahr 2017 eine prestigeträchtige Position bekleidete. Diese Erfahrung sollte einen Wendepunkt markieren, an dem Scribners Leidenschaft für Wein und exquisiten Service zur vollsten Entfaltung kam.

Beruflicher Erfolg und innere Kämpfe

Mit seinem neuen Posten am Waldorf Astoria kamen hohe Erwartungen und der Druck, beständig auf Spitzenleistung zu sein. Die Höhen des Erfolges waren berauschend, wie etwa das Servieren einer bemerkenswerten Weinflasche. Doch damit einhergehend erlebte Scribner auch die Schattenseiten des Berufsstands: Müdigkeit, Frustration über unzufriedene Gäste und ein überwältigendes Gefühl der Leere. Die Kehrseite seines beruflichen Erfolges manifestierte sich in täglichen Panikattacken und ließ ihn um die Wichtigkeit seines eigenen seelischen Gleichgewichts ringen.

Konfrontation mit psychischer Belastung und Auszeit

Die Bedeutung des geistigen Wohlbefindens

Scribners Weg führte ihn schließlich zu einer schwerwiegenden Entscheidung: eine Auszeit zu nehmen, um seine psychische Gesundheit in den Vordergrund zu stellen. Während dieser Periode, in der er sich auf eine neunwöchige Pause einließ und dialektische Verhaltenstherapie in Anspruch nahm, reflektierte er über die emotionale Last der Arbeit in der Gastronomie. Die Einsicht, dass es essenziell war, sich Zeit für sich selbst zu nehmen, wurde zu einem Anker in den stürmischen Gewässern seines Berufslebens.

Emotionale Achterbahn im Berufsleben

Der Wechselbad der Gefühle, zwischen dem Hochgefühl, eine exquisite Weinflasche zu kredenzen, und den Tiefen des erschöpfenden Alltags, war für Scribner zunehmend schwer auszubalancieren. Er spricht über die immense Bedeutung von emotionaler Entlastung und der Findung von Ausgewogenheit zwischen der Hingabe an seinen Beruf und der Anerkennung seiner eigenen Bedürfnisse. Die Arbeit in einem hochdynamischen Umfeld wie dem Gastgewerbe verlangt nicht nur nach Professionalität, sondern auch nach einem klaren Bewusstsein für die eigenen Grenzen.

Die Herausforderungen und Freuden des Sommelier-Berufs

Kritik und Leidenschaft für die Branche

Trotz der Herausforderungen, mit denen er konfrontiert wurde – wie niedrige Löhne, physischer Druck und lange Arbeitszeiten –, bleibt Scribner seiner Leidenschaft treu. Er findet Freude darin, seine Begeisterung für Wein mit anderen zu teilen und mit seinen Fähigkeiten positive Erfahrungen zu schaffen. Diese Freude scheint für ihn ein Gegengewicht zu den problematischen Aspekten des Berufs zu sein und leistet einen Beitrag dazu, seine Leidenschaft lebendig zu halten.

Die Notwendigkeit von Empathie im Gastgewerbe

In seinem Gespräch mit Eater betont Scribner, wie entscheidend Empathie auf allen Ebenen – von den Unternehmensleitungen bis hin zu den Gästen – ist, um das Wohl der Mitarbeitenden im Gastgewerbe sicherzustellen. Er unterstreicht, dass Hobbys und Interessen außerhalb des Arbeitsplatzes, wie das Lesen und die Teilnahme an Weinverkostungen, ihm helfen, seine Passion aufrechtzuerhalten und gleichzeitig eine Ausgewogenheit in seinem Leben zu finden.

Unterstützung und Solidarität als Schlüsselkomponenten

Stressmanagement und Prioritätensetzung

Scribner offenbart seine Schwierigkeiten mit dem Stressmanagement und der Wichtigkeit, Prioritäten zu setzen, ohne jedoch das Gefühl zu haben, alles selbst bewältigen zu müssen. Er erkennt, wie essenziell ein robustes Unterstützungssystem – bestehend aus Familie, Partnern, Kollegen und professioneller Hilfe – für das mentale Wohlbefinden ist.

Verletzlichkeit und Gemeinschaftsgefühl

Die Bereitschaft, Verletzlichkeit zuzulassen und Unterstützung anzunehmen, stärkt nicht nur das Individuum, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl im Team. Scribner macht darauf aufmerksam, dass Empathie und Verständnis von Gästen maßgeblich dazu beitragen können, das Miteinander im Gastgewerbe zu verbessern und eine Atmosphäre der Wertschätzung zu schaffen.

Hoffnung auf positive Veränderungen in der Zukunft

Vision für eine empathische Industrie

Michael Scribner, ein renommierter Sommelier aus Los Angeles, hat eine beeindruckende Karriere voller Erfolge und gleichzeitig bedeutender persönlicher Bewährungsproben durchlebt. In einem sehr persönlichen Interview mit Cathy Chaplin, einer angesehenen Journalistin von Eater LA, öffnet er sich und gibt tiefe Einblicke in seine Laufbahn. Er berichtet, wie er seine Leidenschaft zum Beruf machte und welche psychischen Herausforderungen sein beruflicher Weg, insbesondere in der anspruchsvollen Welt des Gastgewerbes, mit sich brachte. Vom Einstieg in die Welt der edlen Weine bis zu den emotionalen Hürden, die er überwinden musste, zeichnet Michael Scribner ein Bild seiner Reise. Es ist eine Erzählung, die sowohl von der Hingabe an seinen Beruf als auch von der Notwendigkeit zeugt, mit den seelischen Anforderungen eines Hochdruckumfelds umzugehen.

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