Das Karolinska Institutet in Schweden und die Staatliche Medizinische Universität von Saporischschja in der Ukraine arbeiten zusammen, um ein HPV-Selbstentnahmeprogramm zu entwickeln, das Frauen in der kriegsgebeutelten Stadt Saporischschja zugutekommt. Gebärmutterhalskrebs gehört weltweit zu den häufigsten krebsbedingten Todesursachen bei Frauen, obwohl die Krankheit größtenteils vermeidbar ist. Dieses Programm, das finanziell mit 235.980 Euro im Rahmen der Reimagining Cancer Research in Europe Initiative der Union for International Cancer Control (UICC) unterstützt wird, zielt darauf ab, die Erkennung von HPV und somit die Prävention von Gebärmutterhalskrebs auch in Zeiten des Krieges zu gewährleisten.
Herausforderungen während des Krieges
Störungen im Gesundheitssystem
Ein Hauptproblem während Krisen und bewaffneter Konflikte ist die massive Störung des Gesundheitssystems, was dazu führt, dass dringende medizinische Bedürfnisse priorisiert und präventive Maßnahmen wie Krebs-Screenings oft vernachlässigt werden. Die Infrastruktur für Gesundheitsdienste, einschließlich spezialisierter klinischer Camps für Krebsvorsorge, kann politischen Unruhen oder direkten physischen Angriffen zum Opfer fallen. Dies hat schwerwiegende Folgen für die Gesundheitsvorsorge und erhöht die Belastung durch vermeidbare Krankheiten wie Gebärmutterhalskrebs.
Die kriegsbedingte Unsicherheit schränkt den Zugang zu medizinischen Dienstleistungen ein und erschwert den Transport von Patienten und medizinischen Fachkräften. Aufgrund dieser Hürden sind innovative Ansätze erforderlich, um den Zugang zu essenziellen Gesundheitsdiensten aufrechtzuerhalten. Ein solcher innovativer Ansatz ist die Einführung von Selbstentnahmekits für HPV-Tests, die es Frauen ermöglichen, sich selbst zu testen und so das Risiko zu minimieren, das mit Reisen in unsicheren Zeiten verbunden ist.
Das HPV-Selbsttestprogramm
Qualitätssicherung und Implementierung
Die ersten Schritte des Projekts beinhalten die strikte Qualitätssicherung des ukrainischen HPV-Tests, um sicherzustellen, dass die Selbstentnahmekits zuverlässig und wirksam sind. Dazu gehört auch die Distribution der Kits und die Entwicklung einer zentralen Datenbank zur Verwaltung und Auswertung der Testergebnisse. Die Projektleiter müssen Protokolle und Verfahren entwickeln, die den sicheren und effektiven Einsatz der Selbstentnahmekits sicherstellen und gleichzeitig die Privatsphäre der Nutzerinnen schützen.
Begleitend dazu wird ein umfassendes Schulungsprogramm für medizinische Fachkräfte durchgeführt, um sicherzustellen, dass sie in der Lage sind, Frauen bei der Anwendung der Kits zu unterstützen und bei Problemen oder Fragen zur Verfügung zu stehen. Frauen im Alter von 30 bis 60 Jahren, die Hauptzielgruppe des Projekts, erhalten detaillierte Anweisungen zur Selbstdurchführung des Tests, um eine hohe Akzeptanz und korrekte Anwendung zu gewährleisten.
Nachhaltigkeit und Messbarkeit
Das Projekt baut auf schwedischen Erfolgen und Fachwissen auf und misst wichtige Implementierungsergebnisse wie Akzeptanz, Einführung, Durchführbarkeit, Kosten und Nachhaltigkeit. Eine detaillierte Prozessevaluation soll Einblicke in die Praktikabilität und Effektivität der Umsetzung eines HPV-Screening-Programms in einem Konfliktgebiet liefern. Dabei spielt die Einbindung lokaler Gemeinschaften und die Zusammenarbeit mit ukrainischen Gesundheitsbehörden eine wichtige Rolle.
Durch diese Evaluierung können Erkenntnisse gewonnen werden, die nicht nur die sofortige Durchführung im Krisengebiet optimieren, sondern auch langfristig tragfähige Lösungen zur Krebsprävention in Krisensituationen entwickeln helfen. Ziel ist es, eine stabile Grundlage für ein nachhaltiges und effektives Gebärmutterhalskrebs-Screening-Programm in Saporischschja zu schaffen und letztlich ein nationales HPV-Screening in der gesamten Ukraine zu etablieren.
Langfristige Ziele und globale Auswirkungen
Bildung einer nationalen Strategie
Langfristig zielt das Projekt darauf ab, nicht nur in Saporischschja, sondern in der gesamten Ukraine ein nachhaltiges und effektives HPV-Screening-Programm zu etablieren. Die gewonnenen Erkenntnisse und erarbeiteten Methoden könnten ein Modell für andere kriegsbetroffene Regionen weltweit darstellen. Durch die Einbindung internationaler Expertisen und lokaler Gesundheitsbehörden soll eine robuste, landesweite Strategie zur Prävention von Gebärmutterhalskrebs entwickelt werden.
Dieses Projekt könnte somit als Blaupause für ähnliche Initiativen in anderen Teilen der Welt dienen. Die Fördermittel sollen spürbare positive Einflüsse auf das Leben der Frauen in Saporischschja haben und gleichzeitig globale Bemühungen zur Bekämpfung von Gebärmutterhalskrebs unterstützen.
Anpassung und Innovation
Das Karolinska Institutet in Schweden kooperiert mit der Staatlichen Medizinischen Universität von Saporischschja in der Ukraine, um ein Programm zur Selbstentnahme von HPV-Proben zu entwickeln. Dieses Programm soll den Frauen in der vom Krieg schwer getroffenen Stadt Saporischschja zugutekommen. Gebärmutterhalskrebs zählt weltweit zu den häufigsten krebsbedingten Todesursachen bei Frauen, obwohl die Krankheit größtenteils vermeidbar ist. Durch die Eigenentnahme von Proben soll die Erkennung des Humanen Papillomavirus (HPV) verbessert und somit die Prävention von Gebärmutterhalskrebs erleichtert werden, auch unter schwierigen Bedingungen wie denen eines Kriegsgebiets. Dieses Projekt wird finanziell mit 235.980 Euro unterstützt, und zwar im Rahmen der Reimagining Cancer Research in Europe Initiative der Union for International Cancer Control (UICC). Ziel ist es, die Früherkennung und Vorsorge auch in Krisenzeiten zu gewährleisten, um so langfristig das Leben vieler Frauen zu retten.