Im Jahr 2024 hat der signifikante Anstieg der Cyberkriminalität, insbesondere die Zunahme von Malware-as-a-Service (MaaS) und die zunehmende Komplexität von Phishing-Angriffen, die IT-Sicherheitsbranche stark beansprucht. Der aktuelle Darktrace Threat Report 2024 liefert wichtige Einblicke in diese Entwicklungen und verdeutlicht, dass Unternehmen ihre Sicherheitsstrategien kontinuierlich anpassen und verbessern müssen, um mit den sich stetig weiterentwickelnden Bedrohungen Schritt zu halten.
Signifikanter Anstieg von Malware-as-a-Service
Wachstum und Gründe für die Zunahme von MaaS
Ein zentrales Thema des Berichts ist der signifikante Anstieg von MaaS, das mittlerweile 57 Prozent der erkannten Bedrohungen ausmacht. Diese Zunahme spiegelt die wachsende Beliebtheit und Zugänglichkeit dieses Geschäftsmodells wider, insbesondere unter weniger erfahrenen Cyberkriminellen. Im Laufe des Jahres 2024 stieg die Nutzung von MaaS-Tools erheblich an, was eine große Herausforderung für die IT-Sicherheit darstellt. Diese Entwicklung zeigt, dass die Barriere für den Zugang zu fortgeschrittener Malware-Technologie gesenkt wurde, was zu einem Anstieg der Anzahl und der Komplexität der Cyberangriffe führte.
Die einfache Verfügbarkeit dieser Tools hat zur Folge, dass auch weniger technikaffine Personen in der Lage sind, kostengünstige und effektive Angriffe durchzuführen. Zudem bieten MaaS-Anbieter inzwischen umfangreiche Support- und Serviceleistungen an, die den Einsatz ihrer Tools weiter vereinfachen. Diese Trends haben erhebliche Auswirkungen auf die Bedrohungslandschaft und erfordern von den IT-Abteilungen eine ständige Weiterentwicklung ihrer Strategien und Technologien.
Auswirkungen von MaaS auf die IT-Sicherheitsbranche
Die wachsende Nutzung von MaaS bedeutet, dass sich mehr Cyberkriminelle in der Lage sehen, komplexe Angriffe durchzuführen. Dies führt zu einem erhöhten Risiko für Unternehmen. Das Darktrace-Team hebt hervor, dass die Angriffe durch MaaS-Techniken immer ausgeklügelter und schwerer abzuwehren sind. Unternehmen müssen daher ihre Schutzmaßnahmen verstärken und innovativere Sicherheitslösungen implementieren. Diese Situation erfordert von den IT-Sicherheitsverantwortlichen, dass sie stets auf dem neuesten Stand der Technik bleiben, um den fortschrittlichen Bedrohungen wirksam begegnen zu können.
Die zunehmende Nutzung von automatisierten und skalierbaren Tools durch Cyberkriminelle zwingt Unternehmen dazu, ihre eigene Sicherheitsinfrastruktur zu überdenken und gegebenenfalls zu erweitern. Es wird immer wichtiger, dass proaktive Maßnahmen ergriffen werden, um potenzielle Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und zu neutralisieren. Hierbei gewinnen auch künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen an Bedeutung, um verdächtige Aktivitäten und Muster in Echtzeit zu identifizieren und darauf zu reagieren.
Zunahme von Phishing-Angriffen und Remote Access Trojans (RATs)
Neue Techniken und Komplexität von Phishing-Angriffen
Neben MaaS ist auch die zunehmende Komplexität und Ausgeklügeltheit von Phishing-Angriffen ein bedeutendes Problem. Cyberkriminelle verwenden immer ausgeklügeltere Tarnungstaktiken, um ihre bösartigen Aktivitäten zu verschleiern. Ein auffälliger Trend im Jahr 2024 ist der vermehrte Einsatz von Remote Access Trojans (RATs), die es den Angreifern ermöglichen, ein infiziertes Gerät aus der Ferne zu kontrollieren.
Phishing-Angriffe zeichnen sich durch ihre stetige Weiterentwicklung aus, wobei Cyberkriminelle immer raffiniertere Methoden anwenden, um ihre Opfer zu täuschen und sensible Informationen zu stehlen. Dies kann beispielsweise durch gefälschte E-Mails geschehen, die vorgeben, von vertrauenswürdigen Quellen zu stammen, oder durch den Einsatz von schadhaften Links, die den Nutzer zur Eingabe persönlicher Daten verleiten. Die zunehmende Verwendung von RATs ermöglicht es den Angreifern, eine tiefere Kontrolle über die kompromittierten Geräte zu erlangen und umfassendere Schäden zu verursachen.
Bedrohung durch RATs und deren Verbreitung
Im Darktrace-Bericht wird gezeigt, dass der Anteil der RATs an den Cyberangriffen im Laufe des Jahres von zwölf Prozent in der ersten Jahreshälfte auf 46 Prozent in der zweiten Jahreshälfte stieg. Diese Angriffe ermöglichen es den Cyberkriminellen, Daten zu stehlen, Anmeldedaten zu entwenden und die Nutzer auszuspionieren. Die Implementierung effektiver Sicherheitslösungen ist daher unerlässlich, um diesen Bedrohungen entgegenzuwirken. Es wird immer wichtiger, dass Unternehmen und Einzelpersonen regelmäßige Sicherheitsschulungen durchführen, um sich der neuesten Phishing-Methoden bewusst zu sein und angemessen darauf reagieren zu können.
Die fortschreitende Verbreitung von RATs erfordert zudem fortschrittliche Abwehrtechniken und Überwachungssysteme, um verdächtige Aktivitäten frühzeitig zu erkennen. Security Operations Center (SOCs) und andere Sicherheitseinheiten müssen in Echtzeit überwachen und schnell handeln, um eine weitere Eskalation von Angriffen zu verhindern. Eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Sicherheitsteams und der Austausch von Bedrohungsinformationen sind ebenfalls essenziell, um immer einen Schritt voraus zu sein.
Unauffällige Infiltrationstechniken und Sicherheitslücken
Schwachstellen in Edge- und Perimeter-Geräten
Moderne Angreifer setzen verstärkt auf unauffällige Infiltrationstechniken. Durch das Ausnutzen von Schwachstellen in Edge- und Perimeter-Geräten verschaffen sie sich Zugang zu Netzwerken. Anschließend kommen sogenannte „Living Off The Land“ (LOTL)-Techniken zum Einsatz, bei denen legitime Systemwerkzeuge missbraucht werden, um unentdeckt zu bleiben. Diese Taktiken ermöglichen es den Angreifern, ihre Präsenz auf einem infizierten System zu verschleiern und dabei auf bereits vorhandene Ressourcen zurückzugreifen, ohne Spuren zu hinterlassen.
Durch die Nutzung von Schwachstellen in Geräten, die oft als unkritisch angesehen werden, wie etwa Drucker oder IoT-Geräte, können Angreifer unbemerkt in Netzwerke eindringen und sich lateral bewegen. Diese Art der Infiltration macht es für traditionelle Sicherheitsmaßnahmen schwer, die Aktivitäten zu erkennen und zu unterbinden. Unternehmen müssen daher ihre Sicherheitsprotokolle und die Überwachung solcher Geräte regelmäßig aktualisieren, um diese Angriffe abwehren zu können.
Beispiele für fortschrittliche Angriffsstrategien
Ein bemerkenswertes Beispiel für diese Strategien sind verdächtige Aktivitäten auf Palo Alto Networks Firewalls, die von Darktrace entdeckt wurden. Zudem wurde ein verstärkter Missbrauch gestohlener Anmeldedaten beobachtet, um Netzwerke über VPNs zu infiltrieren. Diese fortschrittlichen Techniken erschweren es herkömmlichen Sicherheitssystemen, zwischen legitimen und bösartigen Aktivitäten zu unterscheiden. Unternehmen sind daher gefordert, ihre Sicherheitslösungen kontinuierlich weiterzuentwickeln und zu optimieren, um vor solchen Bedrohungen geschützt zu bleiben.
Die Angreifer nutzen oft administrative Zugriffsberechtigungen und bereits vorhandene legitime Programme, um ihre Aktivitäten zu verschleiern und ihre böswilligen Absichten umzusetzen. Dies kann die automatische Erkennung und Abwehr durch Sicherheitslösungen erheblich erschweren. Eine verstärkte Überwachung von Zugriffsprotokollen, die Einrichtung spezieller Überwachungsprozeduren für administrative Zugriffe und eine umfassende Schulung der Mitarbeiter über Best Practices im Umgang mit Zugangsdaten sind unerlässlich, um dieser Bedrohung entgegenzuwirken.
Ransomware und Phishing als permanente Bedrohungen
Neue und wiederaufkommende Ransomware-Varianten
Ransomware und Phishing bleiben weiterhin zwei der gefährlichsten Bedrohungen. Darktrace hat mehrere neue und wiederaufkommende Ransomware-Varianten wie Lynx, Akira, RansomHub, Black Basta, Fog und Qilin identifiziert. Cyberkriminelle verwenden immer raffiniertere Methoden, um ihre Angriffe zu verschleiern. Diese Angriffe zwingen Unternehmen, ihre Sicherheitsmaßnahmen fortlaufend zu überprüfen und anzupassen, um die Daten und Ressourcen ihrer Systeme zu schützen.
Neue Ransomware-Varianten setzen oft auf multifunktionale Ansätze, die neben der Verschlüsselung von Daten auch zusätzliche Erpressungsmethoden wie die Drohung mit der Veröffentlichung der exfiltrierten Daten beinhalten. Dies erhöht den Druck auf die betroffenen Unternehmen, das geforderte Lösegeld zu zahlen. Der Einsatz von fortschrittlichen Sicherheitstools, regelmäßige Backups und das Bewusstsein sowie die kontinuierliche Schulung der Mitarbeitenden sind zentrale Maßnahmen, um gegen diese Bedrohungen gewappnet zu sein.
Einsatz legitimer Werkzeuge zur Verschleierung der Angriffe
Im Jahr 2024 erlebt die IT-Sicherheitsbranche einen erheblichen Druck aufgrund des signifikanten Anstiegs der Cyberkriminalität. Insbesondere ist die Verbreitung von Malware-as-a-Service (MaaS) und die zunehmende Komplexität von Phishing-Angriffen besorgniserregend. Diese neuen Bedrohungen zwingen Unternehmen dazu, ihre Sicherheitsstrategien ständig zu überdenken und zu verbessern, um mithalten zu können. Der aktuelle Darktrace Threat Report 2024 bietet wertvolle Einblicke in diese Problematik und betont die Notwendigkeit einer stetigen Anpassung der Abwehrmaßnahmen. Innovation und schnelles Reagieren sind für Unternehmen essenziell, um gegen die sich ständig weiterentwickelnden Cyberbedrohungen gewappnet zu bleiben. Der Bericht zeigt deutlich, dass die IT-Sicherheitsmaßnahmen weiterentwickelt werden müssen, um den immer raffinierter werdenden Angriffen erfolgreich entgegenzutreten. Unternehmen sollten proaktiv handeln und in fortschrittliche Sicherheitslösungen investieren, um ihre Netzwerke und Daten zu schützen.