Wird Deutschlands Wirtschaft nach schwachem Quartal wieder wachsen?

September 19, 2024

Die deutsche Wirtschaft befindet sich im zweiten Quartal 2024 in einer fragilen Lage, was zahlreiche Wirtschaftsindikatoren des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden untermauern. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte minimal um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, das noch ein Wachstum von 0,2 Prozent verzeichnet hatte. Diese Entwicklung spiegelt eine deutliche Reduktion der Investitionstätigkeit wider. Besonders bemerkenswert sind die Rückgänge bei Investitionen in Maschinen, Geräte, Fahrzeuge sowie Bauten, die um 4,1 Prozent beziehungsweise 2,0 Prozent sanken. Der Außenhandel konnte ebenfalls keinen positiven Beitrag leisten: Die Exporte verringerten sich um 0,2 Prozent und die Importe stagnierten vollständig.

Rückgang bei Investitionen und privatem Konsum

Ein weiterer besorgniserregender Indikator ist der Rückgang des privaten Konsums um 0,2 Prozent, nachdem dieser im ersten Quartal des Jahres noch um 0,3 Prozent gestiegen war. Im Gegensatz dazu erhöhten die Konsumausgaben des Staates um 1,0 Prozent, was dabei half, die Gesamtausgaben relativ stabil zu halten. Diese staatlichen Ausgaben scheinen jedoch nicht ausgereicht zu haben, um die flaue Konsumstimmung unter den deutschen Verbrauchern auszugleichen. Auffällig ist, dass sich die Konsumstimmung im August merklich verschlechterte, obwohl sie durch die positiven Effekte der Fußball-Europameisterschaft zuvor gestiegen war.

Auch die Exportwirtschaft konnte keinen nennenswerten positiven Beitrag zur Wachstumsbilanz leisten. Das Ifo-Institut meldete eine schlechtere Stimmung in der Branche und betonte, dass das Wirtschaftswachstum in anderen europäischen Ländern keine nennenswerten Vorteile für deutsche Exporteure mit sich brachte. Deutschland fiel im internationalen Vergleich deutlich zurück: Während das BIP in der EU um 0,3 Prozent stieg, verzeichneten Länder wie Spanien und Frankreich Zuwächse von 0,8 Prozent beziehungsweise 0,3 Prozent. Die USA wiesen im gleichen Zeitraum sogar ein Wachstum von 0,7 Prozent auf.

Vorsichtiger Optimismus für die Zukunft

Trotz der derzeitigen wirtschaftlichen Schwäche gibt es jedoch auch Anzeichen für eine mögliche Erholung in der nahen Zukunft. Die Prognosen für das Sommerquartal bleiben zwar zurückhaltend, aber die Chef-Volkswirtin der KfW, Fritzi Köhler-Geib, erwartet zumindest ein geringes Wachstum. Sie sieht jedoch gleichzeitig positive Signale, wie etwa den höchsten Reallohnanstieg seit mehr als einem Jahrzehnt, der das Konsumverhalten positiv beeinflussen könnte. Hohe Lagerbestände könnten zudem, bei einer Verbesserung der Auftragslage, einen Anstieg der Produktion begünstigen, so Köhler-Geib.

Auch der ING-Analyst Carsten Brzeski teilt diese optimistische Sicht und hebt ebenfalls die gestiegene Kaufkraft der privaten Haushalte hervor. Diese könnte eine Stabilisierung und sogar eine leichte Erholung der Unternehmensinvestitionen ermöglichen. Die Reallöhne stiegen im zweiten Quartal um 5,3 Prozent, nachdem sie im ersten Quartal schon um 3,8 Prozent zugenommen hatten. Diese Zuwächse werden durch höhere Tarifabschlüsse und die Zahlung steuerfreier Inflationsausgleichsprämien begünstigt.

Chancen und Herausforderungen

Die deutsche Wirtschaft zeigt im zweiten Quartal 2024 eine fragile Verfassung, wie zahlreiche Wirtschaftsindikatoren des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden aufzeigen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte leicht um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, das noch ein Wachstum von 0,2 Prozent verzeichnet hatte. Diese Entwicklung ist insbesondere auf eine deutliche Reduzierung der Investitionstätigkeit zurückzuführen. Besonders auffällig sind die Rückgänge bei Investitionen in Maschinen, Geräte, Fahrzeuge und Bauten, die um 4,1 Prozent bzw. 2,0 Prozent sanken. Auch der Außenhandel konnte keinen positiven Beitrag leisten: Die Exporte verringerten sich um 0,2 Prozent und die Importe stagnierten. Die Kombination aus sinkenden Investitionen und schwachem Außenhandel deutet darauf hin, dass Unternehmen und Verbraucher vorsichtiger werden. Diese Faktoren, zusammen mit globalen Unsicherheiten und politischen Veränderungen, belasten die wirtschaftliche Stabilität Deutschlands und signalisieren eine potenziell langwierige Erholungsphase.

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