Wie Gefährlich Sind Manipulierte KI-Modelle auf Open-Source-Plattformen?

Februar 20, 2025

Mit der wachsenden Verfügbarkeit und Verbreitung von Open-Source-ML-Modellen haben sich neue Angriffsvektoren für Cyberkriminelle eröffnet, insbesondere auf Plattformen wie Hugging Face. Eine aktuelle Sicherheitsstudie zeigt, dass diese Plattformen zunehmend ins Visier von Angreifern geraten, um schädliche Modelle zu verbreiten, die schwerwiegende Sicherheitsrisiken für die Nutzer mit sich bringen.

Die Gefahr der Pickle-Dateien

Schwachstelle im Deserialisierungsprozess

Ein zentrales Problem bei der Nutzung von Open-Source-ML-Modellen stellt die Verwendung von Pickle-Dateien zur Modellserialisierung dar. Das Python-Modul Pickle wird häufig zur Speicherung und Wiederherstellung trainierter Modelle genutzt. Problematisch ist jedoch, dass Pickle die Ausführung von beliebigem Code während des Deserialisierungsprozesses erlaubt. Diese Schwachstelle wird von Angreifern ausgenutzt, indem sie Schadcode wie Reverse-Shell-Skripte oder Keylogger in scheinbar legitime ML-Modelle einbetten. Diese bösartigen Codes können beim Laden des Modells ohne das Wissen des Nutzers ausgeführt werden, wodurch Systeme und Daten gefährdet werden.

Ein weiteres besorgniserregendes Beispiel ist die Möglichkeit, dass Angreifer Deserialisierungsprozesse auch für Denial-of-Service-Angriffe nutzen könnten. Während des Angriffsvorgangs wird ein Modell, das eine große Menge an Ressourcen verbraucht, deserialisiert, was dazu führen kann, dass das betroffene System entweder verlangsamt oder vollständig zum Stillstand gebracht wird. Diese Art von Angriff könnte besonders für Unternehmen verheerend sein, die stark von ML-gestützten Anwendungen abhängig sind. Daher ist es unerlässlich, alternative Methoden zur Serialisierung in Betracht zu ziehen, die sicherer sind.

Unzureichende Sicherheitsmaßnahmen

Obwohl Plattformen wie Hugging Face Sicherheitsmaßnahmen wie das Picklescan-Tool implementiert haben, um die Verbreitung bösartiger Modelle zu verhindern, hat sich gezeigt, dass diese Mechanismen nicht immer zuverlässig arbeiten. Bösartige ML-Modelle nutzen gezielt Methoden zur Umgehung dieser Sicherheitsprüfungen, beispielsweise durch alternative Kompressionsverfahren für Pickle-Dateien oder die Verwendung obfuskierter Methoden, um die Erkennung zu erschweren. Blacklist-basierte Ansätze, die häufig in der Plattform-Security verwendet werden, erweisen sich somit als unzureichend, um diese Bedrohungen vollständig zu erkennen.

Das Problem wird noch verstärkt, wenn man bedenkt, dass Cyberkriminelle ständig neue Methoden entwickeln, um Sicherheitsmechanismen zu umgehen. Die ständig wachsende Komplexität dieser Angriffe macht es notwendig, proaktivere und fortschrittlichere Sicherheitslösungen zu entwickeln. Eine Idee könnte sein, Machine-Learning-Modelle selbst zur Bedrohungserkennung zu verwenden, indem sie Verhaltensmuster analysieren und ungewöhnliche Aktivitäten identifizieren. Langfristig gesehen ist es unerlässlich, dass die Sicherheitsmaßnahmen kontinuierlich überprüft und angepasst werden, um mit den neuen Bedrohungsformen Schritt zu halten.

Sicherheitspraktiken und Prävention

Vertrauenswürdigkeit von Modellen hinterfragen

Die Enthüllungen über bösartige ML-Modelle verdeutlichen, dass Entwickler auf sichere Entwicklungspraktiken und robuste Sicherheitsmechanismen setzen müssen. Dies beinhaltet das Hinterfragen der Vertrauenswürdigkeit von Modellen aus Open-Source-Plattformen sowie die Entwicklung eigener Validierungsprozesse zur Erkennung verdächtiger Modelle. Eine wichtige Maßnahme könnte das Vermeiden von Pickle-basierten Modellspeicherformaten und die Nutzung alternativer Serialisierungsmethoden wie ONNX oder Joblib sein. Diese Alternativen bieten eine sicherere Art der Serialisierung und sind weniger anfällig für die beschriebenen Schwächen.

Es ist auch entscheidend, dass Entwickler ihre eigenen Sicherheitsprotokolle implementieren und regelmäßig überprüfen. Dies könnte das Einführen von regelmäßigen Überprüfungen und Audits der genutzten Modelle beinhalten, um sicherzustellen, dass sie nicht manipuliert wurden. Des Weiteren sollten Entwickler stets auf dem neuesten Stand der Sicherheitstechnologien bleiben und regelmäßig Schulungen und Weiterbildungen in diesem Bereich absolvieren. Diese proaktiven Maßnahmen tragen wesentlich dazu bei, das Risiko von sicherheitsrelevanten Vorfällen zu minimieren.

Verbesserte Plattform-Sicherheitsmechanismen

Mit der zunehmenden Verfügbarkeit und Verbreitung von Open-Source-Machine-Learning-Modellen haben sich für Cyberkriminelle neue Angriffsvektoren eröffnet, besonders auf Plattformen wie Hugging Face. Eine aktuelle Sicherheitsstudie verdeutlicht, dass diese Plattformen immer häufiger zum Ziel von Angriffen werden. Diese Angriffe zielen darauf ab, schädliche Modelle zu verbreiten, die erhebliche Sicherheitsrisiken für die Nutzer bergen. Die Studie zeigt, dass Angreifer gezielt Lücken in den Sicherheitsprotokollen nutzen, um veränderte oder manipulierte Modelle zu verbreiten. Diese gefälschten Modelle können Malware enthalten oder Schwachstellen eröffnen, durch die Zugang zu sensiblen Informationen erlangt werden kann. Es wird dringend empfohlen, Sicherheitsmaßnahmen bei der Nutzung solcher Plattformen zu verstärken und regelmäßige Überprüfungen der heruntergeladenen Modelle durchzuführen. Zudem ist die Sensibilisierung der Nutzer für potenzielle Risiken ein wichtiger Schritt, um die Sicherheit zu gewährleisten und den Missbrauch dieser Technologien zu minimieren.

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