DSAG-Report: Unternehmen investieren mehr in SAP und IT
Der aktuelle DSAG-Investitionsreport beleuchtet die IT- und SAP-Investitionsstrategien von Unternehmen in der DACH-Region. Erstellt von der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe e.V. (DSAG), zeigt der Bericht eine klare Neigung zu vermehrten Investitionen in allgemeine IT-Lösungen und spezifische SAP-Technologien. Besonders hervorzuheben ist die wachsende Bedeutung der SAP-Lösung S/4HANA, sowohl in On-Premises- als auch in Cloud-Varianten.
Steigende Investitionsbereitschaft in IT und SAP
Verstärkte Investitionen in SAP-Umgebungen
Die Untersuchung ergab, dass viele Unternehmen bereit sind, ihre Ausgaben für SAP-Umgebungen zu erhöhen und dabei ihre gesamten IT-Budgets übertreffen. Diese Erkenntnisse spiegeln sich auch in den gestiegenen IT-Budgets wider, wobei ein erheblicher Teil der zusätzlichen Ressourcen speziell in die SAP-Umgebung fließt. Die DSAG stellt fest, dass 47 Prozent der befragten Unternehmen ihre Investitionen in SAP-Lösungen erhöhen, während dieser Prozentsatz bei den allgemeinen IT-Budgets bei 40 Prozent liegt. Dies zeigt die zunehmende Relevanz von SAP in der Unternehmensstrategie.
Während einige Unternehmen den Wandel hin zu einer digitalen Transformation mit Unterstützung von SAP-Technologien vorantreiben, veranschaulicht der Bericht, dass die Entscheidung, in SAP zu investieren, nicht isoliert betrachtet werden kann. Sie ist vielmehr Teil eines umfassenderen Bestrebens, die IT-Infrastruktur zu modernisieren und gleichzeitig die betriebliche Effizienz zu steigern. Diese Tendenzen zeigen sich besonders stark im DACH-Raum, wo Unternehmen verstärkt SAP- und IT-Initiativen unterstützen.
Unterschiede im DACH-Raum
Im DACH-Raum wird die Relevanz von SAP-Investitionen noch deutlicher. Die hohe Bereitschaft, signifikante finanzielle Mittel in SAP zu stecken, unterstreicht die Bedeutung dieser Technologie für die dortigen Unternehmen. Während 40 Prozent der Befragten ihre allgemeinen IT-Budgets erhöhen, liegt der Anteil für SAP-spezifische Investitionen bei beeindruckenden 47 Prozent. Dies hebt die kritische Rolle hervor, die SAP-Lösungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz spielen.
Der Bericht zeigt auch, dass Unternehmen in der DACH-Region verstärkt in SAP S/4HANA investieren, um ihre IT-Systeme zu modernisieren. Dies geschieht sowohl in der On-Premises- als auch in der Cloud-Variante. Diese Investitionen sind oft eng verknüpft mit strategischen Initiativen zur digitalen Transformation, die darauf abzielen, Geschäftsprozesse zu optimieren und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Die IT-Abteilungen stehen dabei vor der Herausforderung, die richtige Balance zwischen Innovation, Kosteneffizienz und Risikomanagement zu finden.
Verlagerung zu Cloud-Lösungen
Nachfrage nach S/4HANA Cloud
Eine bedeutende Entwicklung im Bereich der Investitionen in SAP-Lösungen ist der starke Trend zur Cloud. Besonders SAP S/4HANA Cloud, sowohl in der Private als auch in der Public Cloud Variante, erfreut sich wachsender Beliebtheit. 68 Prozent der befragten Unternehmen planen, in diesen Bereich zu investieren. Diese Zahlen verdeutlichen eine klare Bewegung hin zu flexiblen und skalierbaren Cloud-Lösungen, die es Unternehmen ermöglichen, ihre IT-Infrastruktur effizienter zu gestalten.
Die wachsende Nachfrage nach Cloud-Lösungen ist auch auf die Vorteile zurückzuführen, die diese bieten. Dazu gehören verbesserte Skalierbarkeit, Kosteneffizienz und die Möglichkeit, schnell auf Geschäftstrends und technische Veränderungen zu reagieren. Unternehmen sehen in der Cloud eine Chance, ihre Prozesse zu modernisieren, Innovationen voranzutreiben und gleichzeitig wettbewerbsfähig zu bleiben. Dabei spielen sowohl private als auch öffentliche Cloud-Optionen eine Rolle, um den individuellen Bedürfnissen und Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden.
Programme „Rise with SAP“ und „Grow with SAP“
Zusätzlich zu den Cloud-Lösungen gewinnen Programme wie „Rise with SAP“ und „Grow with SAP“ an Bedeutung. Diese Programme bieten Unternehmen einen strukturierten Ansatz für die Transformation ihrer Geschäftsprozesse und die Einführung von Cloud-Lösungen. Unterstützt durch spezifische Anreize bis Ende 2024, haben viele Unternehmen den Wechsel zu diesen Programmen bereits vollzogen. Ziel ist es, die Implementierung von SAP-Lösungen zu beschleunigen und gleichzeitig die Kosten und Risiken zu verringern.
Trotz der Vorteile dieser Programme gibt es Kritik. Insbesondere kleinere und mittelständische Unternehmen (KMUs) bemängeln die Geschwindigkeit des Übergangs und fordern realistischere und wirtschaftlich tragfähige Migrationspfade. Sie wünschen sich mehr Flexibilität und langfristige Planungssicherheit, um den Umstieg auf die Cloud in ihrem Tempo zu vollziehen. SAP wird daher aufgefordert, die Bedürfnisse dieser Kundengruppe stärker zu berücksichtigen und praxisnahe Unterstützung anzubieten, um den Übergang zu erleichtern.
Herausforderungen für KMUs bei der Cloud-Migration
Forderungen an SAP
Eine besondere Herausforderung für KMUs stellt die von SAP vorgegebene Geschwindigkeit der Cloud-Migration dar. Viele kleine und mittlere Unternehmen verlangen realistischere und wirtschaftlich tragbare Migrationsperspektiven. Sie kritisieren, dass die aktuellen Vorgaben die Entscheidungsfindung erschweren und die langfristige Planungssicherheit beeinträchtigen. Die Bedürfnisse der KMUs erfordern es, dass SAP flexiblere Übergangsstrategien anbietet, die den spezifischen Anforderungen und Kapazitäten dieser Unternehmen gerecht werden.
Diese Kritikpunkte unterstreichen die Notwendigkeit von Wahlfreiheit und verlässlichen langfristigen Plänen für Kunden, die vorerst an On-Premises-Lösungen festhalten möchten. Für viele KMUs ist eine schrittweise Migration unter Berücksichtigung ihrer individuellen Geschäftsprozesse und IT-Infrastrukturen essenziell. Nur so können sie die Risiken und Kosten des Übergangs minimieren und gleichzeitig von den Vorteilen der Cloud profitieren.
Langfristige Perspektiven für On-Premises-Kunden
Die DSAG-Studie zeigt zudem, dass trotz der bevorstehenden Wartungsfristen für On-Premises-Lösungen viele KMUs an ihren bestehenden Systemen festhalten. 51 Prozent der befragten Firmen planen, vorerst ihre hausinternen SAP-ERPs zu nutzen. Diese Strategie ist primär auf die Notwendigkeit einer langfristig tragfähigen Lösung zurückzuführen. Unternehmen, die aktuell keinen unmittelbaren Wechsel in die Cloud vorsehen, betonen die Relevanz von Planungs- und Investitionssicherheit.
Auch die potenziellen Kosten und Risiken eines raschen Wechsels tragen zu dieser Zurückhaltung bei. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Migration gut durchdacht ist und den Geschäftsbetrieb nicht stört. In diesem Kontext ist es entscheidend, dass SAP seine Kunden kontinuierlich unterstützt und ihnen umfassende Migrationspläne anbietet, die den spezifischen Anforderungen und Bedürfnissen der Unternehmen gerecht werden.
SAP Business Technology Platform (BTP)
Bedeutung und Priorität der BTP
Ein weiterer Schwerpunkt des DSAG-Reports liegt auf der SAP Business Technology Platform (BTP), die bei 40 Prozent der befragten Unternehmen eine mittlere bis hohe Priorität besitzt. Die BTP wird als zentrale Plattform zur Optimierung von Geschäftsprozessen und zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit gesehen. Mit der BTP können Unternehmen ihre Daten besser verwalten, Sicherheitsstandards erhöhen und Innovationen vorantreiben. Die Integration von verschiedenen SAP-Anwendungen und -Diensten ermöglicht eine reibungslose Zusammenarbeit und verbessert die betriebliche Effizienz.
Die Relevanz der BTP wird durch ihre Fähigkeit unterstrichen, die Anforderungen moderner Unternehmen zu erfüllen. Sie bietet eine einheitliche Plattform für Datenintegration und erweitert die Möglichkeiten, fortschrittliche Technologien wie künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen zu nutzen. Diese Integration trägt dazu bei, die Entscheidungsfindung zu optimieren und neue Geschäftsmöglichkeiten zu erschließen. Angesichts der zunehmenden Komplexität der Unternehmensumgebungen bleibt die BTP ein Schlüsselelement für den Erfolg vieler Unternehmen in der SAP-Landschaft.
Weitere SAP-Lösungen
Neben der BTP spielen auch andere SAP-Lösungen eine wichtige Rolle. Dazu gehören SAP SuccessFactors und die SAP Business Data Cloud. SuccessFactors, eine Lösung für das Personalmanagement, und die Business Data Cloud, die eine Harmonisierung der SAP-Datenhaltung ermöglicht, werden als entscheidend für die Optimierung der Geschäftsprozesse betrachtet. Diese Technologien unterstützen Unternehmen dabei, ihre HR-Prozesse zu verbessern, Daten effektiv zu nutzen und die allgemeine Produktivität zu steigern.
SAP Signavio, Industry Cloud und Integrated Business Planning (IBP) spielen hingegen eine weniger dominante Rolle, werden aber dennoch als wichtige Komponenten des SAP-Ökosystems anerkannt. Diese Lösungen tragen dazu bei, branchenspezifische Anforderungen zu erfüllen, Geschäftsprozesse zu planen und zu optimieren sowie eine nahtlose Integration über verschiedene Geschäftsbereiche hinweg zu ermöglichen. Durch den Einsatz dieser Technologien können Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit weiter steigern und gleichzeitig ihre operativen Abläufe effizienter gestalten.
SAP KI-Strategie und ihre Bewertung
Relevanz und Nutzen von KI
Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt des DSAG-Reports ist die Bewertung der KI-Strategie von SAP. 55 Prozent der befragten Unternehmen erkennen die hohe Relevanz von KI an, jedoch sehen nur 48 Prozent einen sehr hohen oder hohen potenziellen Nutzen in den KI-Lösungen von SAP. Dies verdeutlicht eine gewisse Skepsis gegenüber der tatsächlichen Umsetzung und den Ergebnissen, die durch den Einsatz von KI in der SAP-Landschaft erzielt werden können.
Dennoch zeigen die Ergebnisse, dass das Interesse an KI-Lösungen wächst und Unternehmen zunehmend bereit sind, neue Technologien zu erkunden. Die Implementierung von KI kann eine transformative Wirkung auf Geschäftsprozesse haben und erhebliche Effizienz- und Produktivitätsgewinne bringen. Diese Chancen müssen jedoch klar kommuniziert und durch praxisnahe Beispiele und Unterstützungsangebote untermauert werden, um das Vertrauen der Unternehmen in die KI-Strategie von SAP zu stärken.
Erwartungen und Herausforderungen
Der aktuelle DSAG-Investitionsreport bietet einen umfassenden Einblick in die IT- und SAP-Investitionsstrategien von Unternehmen in der DACH-Region. Erstellt von der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe e.V. (DSAG), offenbart der Bericht interessante Trends und Entwicklungen. Unternehmen zeigen eine deutliche Tendenz, zunehmend in IT-Lösungen zu investieren. Dabei wird insbesondere der Bereich der SAP-Technologien hervorgehoben, wobei die Lösung S/4HANA von besonderem Interesse ist. Diese wird sowohl in ihrer On-Premises- als auch in ihrer Cloud-Variante immer populärer.
Ein weiteres wichtiges Thema des Reports ist die Digitalisierung. Unternehmen erkennen die Notwendigkeit, ihre Prozesse zu modernisieren und auf digitale Plattformen zu setzen. Hierbei spielen SAP-Lösungen eine zentrale Rolle, da sie sich gut in bestehende Unternehmensstrukturen integrieren lassen und flexible Anpassungsmöglichkeiten bieten.
Darüber hinaus betont der Bericht, dass die Investitionen in IT-Sicherheitslösungen ebenfalls zunehmen. Angesichts der wachsenden Bedrohungslage im Cyberraum stärken Unternehmen ihre Sicherheitsvorkehrungen, um Datenverstößen und Angriffen vorzubeugen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der DSAG-Investitionsreport die Prioritäten der Unternehmen klar aufzeigt: eine verstärkte Fokussierung auf moderne, effiziente und sichere IT- und SAP-Lösungen. Insbesondere die Bedeutung von S/4HANA sowohl in der Cloud als auch On-Premises unterstreicht die zunehmende digitale Transformation in der DACH-Region.