Jüngere IT-Fachkräfte brauchen moderne Führungsansätze

Als IT-Teamleitung erinnern Sie sich sicherlich an Zeiten, in denen von IT-Fachkräften erwartet wurde, isoliert zu arbeiten und ausschließlich über Tickets zu kommunizieren. Diese Zeiten sind vorbei. Neue Generationen haben andere Erwartungen und Motivationen als ältere Mitarbeitende.

Im IT-Bereich ist es entscheidend, diese Unterschiede zu verstehen – für den Erfolg Ihrer Mitarbeitenden und damit Ihres Unternehmens. Wenn Sie Ihren Führungsstil an jüngere Teammitglieder anpassen, werden Sie langfristig bessere Leistungen, eine geringere Fluktuation und höhere Arbeitszufriedenheit beobachten. Hinzu kommt: IT-Talente sind teuer und schwer zu ersetzen. Als IT-Führungskraft müssen Sie Ihr aktuelles Team zufrieden und produktiv halten, um zusätzliche Kosten zu vermeiden.

Vorausschauende Führungskräfte im IT-Bereich passen ihren Stil bereits an und nehmen praktische Änderungen vor, um den Erwartungen der heutigen jungen Fachkräfte gerecht zu werden. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, diesem Beispiel zu folgen.

Schauen Sie genau hin, wie Sie Ihr Team führen, und identifizieren Sie Verbesserungspotenziale. Das kann bedeuten, wie Sie Feedback geben, Ihre Kommunikationsgewohnheiten überdenken oder klarere Entwicklungspfade anbieten. Schon kleine Änderungen können ein agileres und engagierteres Team fördern.

Diese Änderungen ermöglichen Ihnen:

  • die Zusammenarbeit mit Ihrem Team weiterzuentwickeln.

  • Talente zu halten und die Produktivität zu steigern.

  • eine stärkere, effizientere IT-Abteilung aufzubauen.

Traditionelles Management hinter sich lassen

Zunächst gilt es zu verstehen, was heutige IT-Fachkräfte antreibt – und dann gezielte strategische Anpassungen im Alltag vorzunehmen. Durch durchdachte Veränderungen in der Führung können Sie die zentralen Motivationen junger Mitarbeitender gezielt adressieren – von der Überarbeitung klassischer Arbeitszeitmodelle bis hin zu Art und Zeitpunkt der Kommunikation.

Regelmäßiges Feedback

Statt auf jährliche Beurteilungen zu warten, führen Sie lieber alle ein bis zwei Wochen kurze Gespräche mit Ihren Teammitgliedern. Wenn jemand gute Arbeit leistet, sagen Sie es sofort – nicht erst später. Und wenn ein Problem auftaucht, sprechen Sie es innerhalb eines oder zweier Tage an.

Viele Führungskräfte haben gute Erfahrungen mit Fragen wie „Wie läuft das Projekt für dich?“ oder „Welche Unterstützung brauchst du?“ gemacht. Das hält die Kommunikation offen und verhindert, dass kleine Probleme groß werden. Besonders Millennials und die Gen Z schätzen regelmäßige Rückmeldungen und möchten wissen, wo sie stehen.

Sie sind im IT-Bereich, um zu wachsen

Ihre Mitarbeitenden suchen zunehmend nach Entwicklungsmöglichkeiten. Eine Studie über IT-Fachkräfte zeigt: Wachstum und Weiterbildung sind für 72 % der wichtigste Grund, sich beruflich zu verändern. Machen Sie Ihrem Team deutlich, wie es in seiner Rolle vorankommen kann. Erklären Sie den Weg vom Einstieg bis zu fortgeschrittenen Positionen sowie die dafür nötigen Kompetenzen. Bieten Sie Schulungen oder die Teilnahme an Branchenevents an. Lassen Sie sie an Projekten mitwirken, die ihre Fähigkeiten fördern. Etablieren Sie Mentoring-Programme, bei denen neue Mitarbeitende von erfahrenen Kolleg:innen lernen können.

Junge Fachkräfte wollen ihre Zukunft sehen – und verstehen, wie sie dorthin gelangen. Genau dabei können Sie gezielt unterstützen.

Flexibilität zählt

Das Jahr 2025 brachte viele Herausforderungen und Chancen für die Arbeitswelt. Jüngere Generationen konzentrieren sich auf Letzteres – und nutzen neue Technologien und Methoden, um ihren Alltag effizienter zu gestalten.

Fokussieren Sie sich stärker auf Ergebnisse statt auf reine Präsenzzeiten. Wenn jemand morgens produktiver ist, lassen Sie ihn früher anfangen und entsprechend früher Feierabend machen. Bieten Sie, wo möglich, ein bis zwei Tage Homeoffice pro Woche an. Vertrauen Sie Ihrem Team, den eigenen Zeitplan selbst zu organisieren – solange Fristen eingehalten und wichtige Meetings wahrgenommen werden. Bewerten Sie Leistungen anhand abgeschlossener Projekte und Qualität – nicht anhand der im Büro verbrachten Zeit. Das zeigt Respekt vor dem Privatleben und fördert oft bessere Ergebnisse.

Klare (und ehrliche) Kommunikation

Es ist wichtig, dass Sie offen und ehrlich mit Ihrem Team darüber sprechen, was im Unternehmen passiert. Kommunizieren Sie Neuigkeiten in Teambesprechungen – zu neuen Projekten, strategischen Unternehmenszielen oder aktuellen Herausforderungen. Erklären Sie Entscheidungen, soweit möglich, transparent. Verbergen Sie keine Informationen, die Auswirkungen auf die Arbeit Ihrer Mitarbeitenden haben.

Gerade bei Veränderungen gilt: Erklären Sie das „Warum“. Junge Mitarbeitende erwarten Transparenz und möchten sich als Teil des großen Ganzen fühlen. Das schafft Vertrauen und fördert ein besseres Verständnis ihrer Rolle im Unternehmen.

Ein Lob kann viel bewirken

Fragen Sie sich selbst: „Lobe ich gute Arbeit regelmäßig – auch außerhalb formaler Bewertungen?“ Wenn jemand ein schwieriges Problem löst oder ein Projekt erfolgreich abschließt, zeigen Sie sofort und konkret Ihre Anerkennung. Erwägen Sie auch, besondere Leistungen im Teammeeting zu würdigen – so wird der Beitrag auch von den Kolleg:innen wahrgenommen. Kleine Gesten machen den Unterschied – selbst eine einfache „Danke“-E-Mail kann viel bewirken. Junge Mitarbeitende möchten wissen, dass ihre Arbeit gesehen und geschätzt wird – von ihrer Führungskraft und vom Team.

Mentale Gesundheit und Wohlbefinden unterstützen

Jüngere Mitarbeitende sprechen offener über psychische Belastungen – und erwarten Unterstützung am Arbeitsplatz. Etablieren Sie deshalb Programme zum Stressmanagement und schaffen Sie ein psychologisch sicheres Umfeld, in dem Teammitglieder ihre Arbeitsbelastung offen ansprechen können. Dazu gehört auch, Anzeichen von Burnout frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern.

Stressbewältigung und Burnout-Prävention

Das Stressniveau unter jungen Mitarbeitenden gefährdet die Geschäftskontinuität. 70 % der Gen Z und Millennials zeigten im vergangenen Jahr Burnout-Symptome – deutlich mehr als ältere Generationen.

Ein ganzheitlicher Ansatz ist notwendig: Dazu gehört die sorgfältige Überwachung der Workload, um zu vermeiden, dass dieselben Personen dauerhaft überlastet sind. Binden Sie Ihr Team in eine realistische Zeitplanung ein, anstatt äußeren Termindruck einfach weiterzugeben. Definieren Sie klar, welche Aufgaben wirklich dringend sind – und weisen Sie unrealistische Erwartungen von Stakeholdern konsequent zurück.

Engagement für Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion (DEI)

Jüngere Mitarbeitende prüfen aktiv, ob Unternehmen ihre Versprechen zu Vielfalt und Inklusion auch wirklich einlösen. Oberflächliche Einstellungsstatistiken reichen nicht aus – gefragt sind inklusive Führungsebene, authentische Richtlinien und faire Beförderungschancen. Für diese Generation ist DEI eine zentrale Erwartung. Sie wollen Diversität in allen Teams und Führungsebenen sehen – und erwarten, dass Inklusion den Alltag, die Entscheidungsfindung und Karrierewege prägt.

Junge Fachkräfte führen

Die Erwartungen junger Mitarbeitender an sinnstiftende Arbeit sind branchenübergreifend zum neuen Standard geworden. Was diesen Moment so entscheidend macht: Diese Trends verschwinden nicht, wenn die Mitarbeitenden älter werden. Die Arbeitswelt verändert sich – im Einklang mit den Realitäten moderner Technologien. Als IT-Führungskraft müssen Sie Ihren Managementansatz im selben Tempo weiterentwickeln wie die Technologie – oder riskieren, selbst so veraltet zu sein wie die Legacy-Systeme, die Ihre Teams gerade ersetzen.

 

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