Die Dynamik der Fusionen und Übernahmen (M&A) hat sich im vergangenen Jahr in Deutschland dramatisch verlangsamt. Dies geht aus dem aktuellen Bericht der Boston Consulting Group (BCG) hervor. Trotz einer weltweiten Erholung der M&A-Aktivitäten in den ersten drei Quartalen des Jahres, bei einem Gesamtwert von rund 1,6 Billionen Dollar, erlebte Deutschland einen signifikanten Rückgang. Die positive Entwicklung erfasste vor allem Nordamerika, wo die USA und Kanada mehr als die Hälfte des globalen M&A-Volumens beitrugen und als Haupttreiber der Erholung gelten.
In Europa sah die Lage jedoch anders aus. Der Wert der fusionierten oder übernommenen Unternehmen belief sich auf lediglich 353 Milliarden Dollar. Besonders betroffen war Deutschland, wo ein Rückgang von 52 Prozent zu verzeichnen war. Diese Schwäche des deutschen M&A-Marktes wird auf Sparprogramme und eine strategische Neuausrichtung vieler Unternehmen zurückgeführt. Statt teurer Übernahmen setzen viele Firmen nun auf strategische Partnerschaften. Jens Kengelbach, Leiter des M&A-Bereichs bei BCG, betont die veränderten Prioritäten deutscher Unternehmen: Die Nutzung vorhandener Ressourcen und die Vermeidung unnötiger finanzieller Risiken stehen im Vordergrund.
Ursachen des Rückgangs in Deutschland
Die Ursachen für den signifikanten Rückgang der M&A-Aktivitäten in Deutschland sind vielschichtig. Einerseits haben viele Unternehmen begonnen, ihre Kostenstrukturen zu überdenken und Sparprogramme aufzulegen. Dies ist eine direkte Reaktion auf die wirtschaftliche Unsicherheit und unvorhersehbare Marktbedingungen. Andererseits haben Firmen ihre strategischen Ausrichtungen geändert, um sich besser auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren und nachhaltiger zu agieren. Statt teure Übernahmen zu tätigen, schließen sie zunehmend strategische Partnerschaften, um Ressourcen gemeinsam zu nutzen und Synergien zu schaffen.
Des Weiteren spielen auch geopolitische und wirtschaftliche Unsicherheiten eine Rolle. Die anhaltenden Handelskonflikte, die Unsicherheiten durch den Brexit sowie die globale Pandemie haben den Unternehmenserfolg beeinträchtigt und die Bereitschaft gesenkt, große, riskante Investitionen zu tätigen. Hinzu kommt, dass in Deutschland, im Vergleich zu anderen Märkten, erhebliche regulatorische Hürden bestehen, die M&A-Transaktionen zusätzlich erschweren. Die aufsichtsrechtlichen Anforderungen und die lange Dauer von Genehmigungsverfahren machen es für Unternehmen unattraktiv, Fusions- oder Übernahmeprojekte zu initiieren.
Vergleich mit anderen globalen Märkten
Im globalen Vergleich zeigt sich ein uneinheitliches Bild der M&A-Aktivitäten. Während Nordamerika eine deutliche Erholung erlebte und als stabile Säule der globalen M&A-Tätigkeiten fungierte, verzeichneten Europa und Asien Rückgänge. Besonders drastisch war der Rückgang in China; der dortige M&A-Markt fiel auf ein Zehnjahrestief mit einem Rückgang von 41 Prozent. Ähnlich wie in Deutschland wird Chinas Rückgang durch regulatorische Unsicherheiten und eine vorsichtige Marktstimmung beeinflusst. Viele Unternehmen sind durch die strengeren Vorschriften und politischen Unsicherheiten abgeschreckt.
Im Gegensatz dazu zeigen die USA eine bemerkenswerte Robustheit. Unternehmen in Nordamerika treiben die Erholung des M&A-Marktes voran und nutzen die günstigen Marktbedingungen sowie die Unterstützung durch wirtschaftspolitische Maßnahmen, um Expansionen und strategische Übernahmen voranzutreiben. Diese unterschiedlichen Entwicklungen verdeutlichen die vielfältigen wirtschaftlichen und politischen Umfeldbedingungen in den jeweiligen Regionen. Während Nordamerika von einem günstigen Investitionsklima profitiert, sind die Marktexpansionen in Europa und Asien durch diverse Hürden gebremst.
Ausblick und Strategien für die Zukunft
Die Dynamik der Fusionen und Übernahmen (M&A) hat sich im vergangenen Jahr in Deutschland erheblich verlangsamt, wie der aktuelle Bericht der Boston Consulting Group (BCG) zeigt. Während weltweit eine Erholung der M&A-Aktivitäten in den ersten drei Quartalen zu verzeichnen war, belief sich der Gesamtwert auf etwa 1,6 Billionen Dollar. Nordamerika, insbesondere die USA und Kanada, verzeichneten mehr als die Hälfte des globalen M&A-Volumens und galten als Haupttreiber dieser Erholung.
In Europa hingegen sah die Situation deutlich anders aus. Dort erreichte der Wert fusionierter oder übernommener Unternehmen nur 353 Milliarden Dollar. Besonders drastisch fiel die Entwicklung in Deutschland aus, wo ein Rückgang von 52 Prozent registriert wurde. Experten führen diese Schwäche des deutschen M&A-Marktes auf umfassende Sparmaßnahmen und strategische Neuausrichtungen vieler Unternehmen zurück. Anstatt teurer Übernahmen setzen deutsche Firmen zunehmend auf strategische Partnerschaften als Alternative. Jens Kengelbach, M&A-Leiter bei BCG, hebt hervor, dass deutsche Unternehmen jetzt verstärkt vorhandene Ressourcen nutzen und vermeidbare finanzielle Risiken meiden wollen.