Wie verändert Bordeaux‘ neue Bato–Flotte den Flussverkehr nachhaltig?

Juli 19, 2024

In Bordeaux und seiner Umgebung wird der Flussverkehr ab Oktober 2024 durch die Einführung neuer Passagiertransportlinien auf der Garonne nachhaltiger und effizienter gestaltet. Diese Maßnahme ist Teil eines umfassenden Mobilitätsplans und wird durch die fast Verdoppelung der bestehenden BatCub-Flotte sowie die Einführung hybrider Schiffe realisiert. Die neuen Routen und Schiffe sollen die Verkehrslast der Stadt verringern und gleichzeitig den Umweltschutz stärken.

Einführung der neuen Bato-Flotte

Erste Schritte und Ziele

Im Rahmen des von Bordeaux Métropole vorgelegten Mobilitätsplans 2020-2026 wurde die Einführung der neuen Bato-Flotte beschlossen. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die bestehende BatCub-Flotte umweltfreundlicher zu gestalten und deren Kapazität zu erhöhen. Der Plan umfasst ein Budget von 3 Milliarden Euro, wovon 540 Millionen Euro allein für das Jahr 2024 für den Bereich Verkehr vorgesehen sind. Dies zeigt das Engagement der Stadt, den öffentlichen Nahverkehr zu modernisieren und nachhaltiger zu gestalten. Mit diesem Budget werden nicht nur die neuen Schiffe finanziert, sondern auch die notwendige Infrastruktur und die dazugehörigen Dienstleistungen unterstützt. Dies ist ein gewaltiger Schritt in Richtung eines modernen und nachhaltigen öffentlichen Verkehrssystems, das den Anforderungen einer wachsenden Stadt gerecht wird.

Die ersten konkreten Schritte zur Umsetzung des Plans wurden bereits unternommen. Das erste neue Schiff, ein sogenanntes „Bato“, wurde am 16. Juli 2024 in Bordeaux eingeliefert. Ab Oktober 2024 wird dieses Schiff die Strecke zwischen Bègles und La Benauge bedienen und dazu beitragen, die Verkehrsbelastung auf dieser Route zu verringern. Weitere drei Schiffe sollen bis Frühjahr 2025 folgen und im Sommer 2025 den Betrieb aufnehmen. Diese zusätzliche Kapazität wird es ermöglichen, den Flussverkehr erheblich zu entlasten und eine zuverlässige und nachhaltige Alternative zum Autoverkehr zu bieten.

Kooperationen und Partnerschaften

Um das Projekt erfolgreich umzusetzen, arbeiten verschiedene Akteure aus unterschiedlichen Regionen und Branchen zusammen. Eine wesentliche Rolle spielt dabei das Vendée-basierte Unternehmen Ocea, das in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Clyd Yacht Design aus Arcachon und der Firma Alternatives Energies aus La Rochelle die neuen Schiffe entwickelt. Diese Partnerschaft bringt Expertenwissen und Ressourcen zusammen, um innovative und umweltfreundliche Lösungen zu entwickeln, die den zukünftigen Anforderungen des Flussverkehrs gerecht werden. Diese Kooperation zeigt eindrucksvoll, wie interregionale und interdisziplinäre Zusammenarbeit zu bahnbrechenden Ergebnissen führen kann.

Die Partnerschaft hat bereits konkrete Ergebnisse hervorgebracht. So wurde das neue Schiff „Bato“ speziell für die Bedürfnisse des Flussverkehrs in Bordeaux entwickelt. Es zeichnet sich durch eine hohe Effizienz und Umweltfreundlichkeit aus und ist ein Paradebeispiel dafür, wie technologische Innovation und Umweltschutz Hand in Hand gehen können. Die gemeinsame Entwicklungsarbeit dieser Unternehmen ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg des Projekts und zeigt die Bedeutung von Kooperationen bei der Schaffung nachhaltiger Mobilitätslösungen.

Technische Aspekte der neuen Bato-Flotte

Hybride Antriebstechnologie

Die neuen Bato-Schiffe sind mit einer hybriden Antriebstechnologie ausgestattet, die zur Hälfte durch Batterien und zur anderen Hälfte durch einen Generator betrieben wird. Diese Technologie ermöglicht eine erhebliche Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs und der Schadstoffemissionen, ohne dabei die Leistungsfähigkeit der Schiffe zu beeinträchtigen. Der hybride Antrieb ist jedoch nur der erste Schritt, denn zukünftig soll dieser vollständig durch eine Wasserstofflösung ersetzt werden. Dies wäre ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung umweltfreundlicher Mobilitätslösungen und würde Bordeaux eine Vorreiterrolle in Sachen nachhaltiger Flussverkehr sichern.

Die langfristige Vision der Wasserstoffantriebe zielt darauf ab, die Emissionen weiter zu minimieren und die Schiffe noch umweltfreundlicher zu gestalten. Wasserstoff gilt als einer der saubersten Energieträger, da bei seiner Nutzung lediglich Wasser als Nebenprodukt entsteht. Diese Umstellung würde nicht nur dem Umweltschutz dienen, sondern auch die Betriebskosten der Flotte senken, da Wasserstoff langfristig eine kosteneffizientere Alternative zu fossilen Brennstoffen darstellt. Dieses Engagement für nachhaltige Technologien zeigt, wie ernst Bordeaux seine Rolle in der Bekämpfung des Klimawandels nimmt.

Nachhaltige Materialien und Bauweise

Die neue Bato-Flotte ist aus Aluminium gefertigt, wobei 70 % des Materials recycelt sind. Aluminium ist nicht nur leichter als herkömmliche Schiffbaumaterialien, sondern auch äußerst langlebig und korrosionsbeständig, was die Lebensdauer der Schiffe verlängert und ihre Wartungskosten reduziert. Durch die Verwendung von recyceltem Material wird zudem der ökologische Fußabdruck der Produktion erheblich verringert. Dies unterstreicht Bordeaux‘ Engagement für nachhaltige Bauweisen und innovative Materialien, die sowohl funktionell als auch umweltfreundlich sind.

Ein weiterer Vorteil der neuen Schiffsdesigns ist ihre Aerodynamik. Die Schiffe wurden so konzipiert, dass sie weniger Widerstand im Wasser bieten, was den Kraftstoffverbrauch reduziert und die Wellenerzeugung minimiert. Dies ist nicht nur energieeffizient, sondern schützt auch die Ufer der Garonne vor Erosion. Die Kombination aus leichtem, recyceltem Aluminium und aerodynamischem Design macht die neuen Bato-Schiffe zu einem Vorbild für nachhaltigen Schiffbau. Mit diesen Innovationen zeigt Bordeaux, dass Umweltschutz und technologische Fortschritte Hand in Hand gehen können.

Neue Routen und Kapazitätserweiterung

Erweiterung der Flussverbindungen

Ab Oktober 2024 werden drei neue Flussverbindungslinien in Betrieb genommen, die die bestehenden Strecken erweitern und optimieren. Diese neuen Routen sind darauf ausgelegt, die verkehrsintensiven Gebiete der Stadt zu entlasten und den öffentlichen Nahverkehr zu verbessern. Die erste der neuen Verbindungen wird die Strecke zwischen Bègles und La Benauge bedienen, die bereits stark frequentiert ist. Die Flusstaxis werden stündlich verkehren, was eine zuverlässige und regelmäßige Verbindung sicherstellt und somit eine attraktive Alternative zum Autoverkehr bietet. Die Erweiterung der Routen zielt darauf ab, mehr Menschen für den Flussverkehr zu gewinnen und somit den Straßenverkehr zu entlasten.

Zwei weitere Routen werden die unteren Teile der Garonne bedienen. Die eine Linie wird zwischen Lormont Bas und der Cité du Vin verkehren, während die andere die Place Stalingrad und die Hangars in Bordeaux miteinander verbinden wird. Diese neuen Verbindungen sind strategisch so gewählt, dass sie die wichtigsten Verkehrsadern der Stadt abdecken und die Zugänglichkeit zu den Hauptattraktionen und wirtschaftlichen Zentren verbessern. Durch die Erweiterung der Flussverbindungen wird nicht nur der innerstädtische Verkehr entlastet, sondern auch die Erreichbarkeit verschiedener Stadtteile verbessert, was den Bürgern mehr Mobilitätsoptionen bietet.

Kapazität und Frequenz

Mit einer Kapazität von 70 Passagieren und 10 Fahrrädern sind die neuen Schiffe der Bato-Flotte besonders geeignet, um mehr Menschen eine umweltfreundliche Transportoption zu bieten. Diese Boote werden stündlich verkehren, wodurch eine regelmäßige und zuverlässige Verbindung gewährleistet wird. Die Erweiterung der Flotte und die erhöhte Frequenz sollen dazu beitragen, den Autoverkehr zu reduzieren und den öffentlichen Nahverkehr zu stärken. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Mobilität in Bordeaux nachhaltiger zu gestalten und den CO2-Ausstoß der Stadt zu reduzieren.

Die erhöhte Kapazität der neuen Schiffe ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg dieses Projekts. Mit Platz für 70 Passagiere und 10 Fahrräder können die neuen Bato-Schiffe eine größere Anzahl an Fahrgästen befördern und somit den Bedarf an anderen Verkehrsmitteln verringern. Dies ist besonders in verkehrsintensiven Gebieten der Stadt von Bedeutung, wo der öffentliche Nahverkehr oft bis an seine Grenzen belastet ist. Durch die erhöhte Frequenz der Verbindungen wird zudem sichergestellt, dass die Nutzer jederzeit eine bequeme und schnelle Transportmöglichkeit haben. Dies macht den Flussverkehr nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch attraktiver für die Bürger.

Umweltfreundliche Mobilität und Zukunftsaussichten

Integration von erneuerbaren Energien

Ein wichtiger Aspekt des Projekts ist die Integration erneuerbarer Energien in den Flussverkehr. Die neuen Schiffe werden darauf ausgelegt, energieeffizient und emissionsarm zu sein. Dies wird durch die Verwendung von hybriden und zukünftig vollständig wasserstoffbetriebenen Antrieben erreicht. Bordeaux setzt damit neue Maßstäbe in der umweltfreundlichen Mobilität und zeigt, wie technologische Innovationen zur Reduktion von Emissionen und zum Schutz der Umwelt beitragen können. Die Umstellung auf erneuerbare Energien ist ein zentraler Bestandteil des Mobilitätsplans und zeigt das langfristige Engagement der Stadt für nachhaltige Lösungen.

Die Bedeutung der Integration erneuerbarer Energien geht jedoch über die bloße Nutzung innovativer Technologien hinaus. Es handelt sich um einen systemischen Ansatz, der auch die Infrastruktur und die Betriebsprozesse der Flotte umfasst. So werden zum Beispiel Ladestationen für die hybriden Antriebe und Wasserstoff-Tankstellen entlang der Routen eingerichtet. Diese umfassende Herangehensweise stellt sicher, dass die neuen Technologien effizient genutzt werden können und einen maximalen positiven Einfluss auf die Umwelt haben. Bordeaux zeigt, dass nachhaltige Mobilität nicht nur eine Vision, sondern eine konkrete und umsetzbare Realität ist.

Langfristige Vision und Nachhaltigkeit

Ab Oktober 2024 wird der Flussverkehr in Bordeaux und Umgebung durch die Einführung neuer Passagiertransportlinien auf der Garonne nachhaltiger und effizienter organisiert. Diese Maßnahme ist ein zentraler Bestandteil eines ehrgeizigen Mobilitätsplans, der darauf abzielt, den urbanen Verkehr zu entlasten und den ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Im Rahmen dieses Plans wird die bestehende BatCub-Flotte nahezu verdoppelt und durch moderne, hybride Schiffe ergänzt. Diese neuen Schiffslinien sollen nicht nur die Verkehrsdichte in der Stadt reduzieren, sondern auch einen signifikanten Beitrag zum Umweltschutz leisten. Bordeaux setzt damit auf innovative Ansätze zur Verbesserung der städtischen Mobilität, indem umweltfreundliche Wasserwege gefördert werden. Neben der Steigerung der Effizienz im Stadtverkehr liegt ein starkes Augenmerk auf der Reduktion von Emissionen, um die Lebensqualität der Bewohner zu erhöhen. Diese Initiative unterstreicht Bordeaux‘ Engagement für nachhaltige Entwicklung und zeigt, wie moderne Technologie und Umweltschutz Hand in Hand gehen können.

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