Politik und Hotellerie IM Dialog: Lösungen für Fachkräftemangel

Oktober 15, 2024

Der intensive Dialog zwischen der Hotelleriebranche und der Politik hat eine wichtige Plattform gefunden, um über die Arbeitsmarktintegration und zukünftige Rahmenbedingungen zu sprechen. Im Vorfeld der Bundestagswahl trafen führende Politikerinnen wie Silvia Breher (CDU), Leonie Gebers (SPD) und Silvia Bender (Grüne) sowie renommierte Wissenschaftler, darunter Prof. Dr. Vanessa Borkmann vom Fraunhofer IAO, auf Experten und Akteure der Gastwelt. Organisiert wurde dieses bedeutungsvolle Event von der „Denkfabrik Zukunft der Gastwelt“ (DZG) etwa ein Jahr vor den Bundestagswahlen. Der Austausch zwischen den Teilnehmern war intensiv und zielte darauf ab, Lösungen für den allgegenwärtigen Fachkräftemangel und die Integration von Arbeitskräften ohne formale Berufsabschlüsse zu finden.

Ein zentrales Thema des Dialogs war die Integration von Menschen ohne Berufsabschluss und mit Migrationshintergrund in den Arbeitsmarkt. Dabei forderte die DZG, dass ein unbefristeter Arbeitsvertrag künftig als „Greencard“ gelten solle, um die Einwanderung qualifizierter Arbeitskräfte zu erleichtern und zu beschleunigen. Diese Idee fand breite Zustimmung, insbesondere da viele Betriebe der Gastwelt händeringend nach qualifizierten Mitarbeitern suchen. Die Gastwelt, die aus etwa 250.000 Betrieben besteht, spielt laut Prof. Dr. Vanessa Borkmann eine entscheidende Rolle bei der Integration. Sie kündigte außerdem die Veröffentlichung einer neuen DZG-Studie an, die konkrete Lösungswege für den Mitarbeitermangel erarbeiten soll.

Integration und steuerliche Entlastungen

Silvia Breher von der CDU betonte in ihrer Rede die Notwendigkeit verbesserter Rahmenbedingungen für die Branche, darunter auch steuerliche Entlastungen und eine bessere Kinderbetreuung. Diese Maßnahmen könnten die Attraktivität der Branche erhöhen und dazu beitragen, dass mehr Menschen, insbesondere Eltern junger Kinder, in der Hotellerie arbeiten können. Leonie Gebers von der SPD berichtete von den bisherigen Anstrengungen ihres Ministeriums zur Bewältigung des Mitarbeitermangels und der Integration von Menschen ohne Berufsabschluss. Es wurde deutlich, wie wichtig eine umfassende Unterstützung von Seiten der Politik ist, um die gesetzlichen und bürokratischen Hürden zu senken und somit sowohl den Arbeitnehmern als auch den Arbeitgebern das Leben zu erleichtern.

Die Vorschläge wie der Einsatz von unbefristeten Arbeitsverträgen als „Greencard“ zeigen, dass innovative Wege gefragt sind, um qualifizierte Arbeitskräfte für die Gastwelt zu gewinnen. Gerade in einer Zeit, in der viele Branchen mit einem chronischen Fachkräftemangel kämpfen, könnte die Hotellerie auch von steuerlichen Entlastungen profitieren. So könnten Betriebe mehr investieren und expandieren, was wiederum neue Arbeitsplätze schaffen würde. Auch die Verbesserung der Kinderbetreuung spielt eine wichtige Rolle, da viele Arbeitnehmer durch schlechte Betreuungsmöglichkeiten daran gehindert werden, Vollzeit zu arbeiten. Es scheint, dass sowohl die Politik als auch die Wirtschaft den Ernst der Lage erkannt haben und gemeinsam daran arbeiten, tragfähige Lösungen zu entwickeln.

Ernährungsstrategie und gesellschaftlicher Beitrag

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Events war die Ernährungsstrategie der Bundesregierung, die von Silvia Bender von den Grünen vorgestellt wurde. Diese neue Strategie legt den Fokus auf gesunde und nachhaltige Verpflegung in Kindertagesstätten und Schulen und stellt somit eine entscheidende Weiche für die zukünftige Entwicklung dar. Dabei geht es nicht nur um das Wohl der Kinder, sondern auch darum, nachhaltige Arbeitsplätze in der Verpflegungsbranche zu schaffen und zu sichern. Die Hotellerie und Gastronomie könnten von dieser Strategie erheblich profitieren, indem sie verstärkt auf regionale und nachhaltige Produkte setzen und dadurch neue Kundenkreise erschließen.

Abgerundet wurde der Dialog durch die #HerzUnsererGesellschaft-Kampagne, bei der über 50 Organisationen den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Beitrag der Gastwelt hervorheben möchten. Diese Kampagne verdeutlicht, wie tief die Hotellerie in den gesellschaftlichen Strukturen verankert ist und welchen enormen Einfluss sie auf die wirtschaftliche Stabilität hat. Gerhard Bruder, der Chef der DZG, hob abschließend nochmals die Bedeutung des direkten Dialogs zwischen Politik und unternehmerischer Praxis hervor. Nur durch eine enge Zusammenarbeit und kontinuierlichen Austausch können die Herausforderungen der Zukunft gemeistert werden.

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