Genomik-Expertin Zeggini Verstärkt den ERC-Wissenschaftsrat

Genomik-Expertin Zeggini Verstärkt den ERC-Wissenschaftsrat

Die europäische Forschungslandschaft begrüßt eine neue prominente Persönlichkeit in einem ihrer wichtigsten Gremien: Professor Eleftheria Zeggini, die Gründungsdirektorin des Instituts für Translationale Genomik bei Helmholtz Munich, wurde von der Europäischen Kommission in den Wissenschaftlichen Rat des Europäischen Forschungsrats (ERC) berufen. Diese Ernennung, die am 10. Dezember bekannt gegeben wurde, unterstreicht nicht nur ihre herausragende wissenschaftliche Exzellenz, sondern stärkt auch die strategische Ausrichtung der europäischen Spitzenforschung durch ihre wegweisende Expertise im Bereich der Genomik. Als eines von fünf neu ernannten Mitgliedern wird sie ihre umfassende Erfahrung in den Dienst einer der weltweit führenden Organisationen zur Förderung von Pionierforschung stellen. Ihre Berufung ist ein klares Signal für die Bedeutung der translationalen Forschung, die darauf abzielt, grundlegende wissenschaftliche Erkenntnisse direkt in greifbare Vorteile für die Gesellschaft und die Gesundheitsversorgung zu überführen und die Innovationskraft Europas nachhaltig zu festigen.

Eine Strategische Verstärkung für die Europäische Spitzenforschung

Der Wissenschaftliche Rat des ERC fungiert als das unabhängige und oberste Leitungsgremium, das für die Festlegung der übergeordneten wissenschaftlichen Strategie der Organisation verantwortlich ist. Bestehend aus 22 international renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die in ihrer persönlichen Kapazität agieren, stellt der Rat sicher, dass die Förderentscheidungen ausschließlich auf dem Kriterium der wissenschaftlichen Exzellenz basieren. Zu den zentralen Aufgaben des Gremiums gehören die Definition der Förderprogramme, die Überwachung ihrer effektiven Umsetzung und die kontinuierliche Evaluation ihrer Wirksamkeit. Darüber hinaus ist der Rat für die transparente Kommunikation mit der globalen wissenschaftlichen Gemeinschaft sowie mit politischen und gesellschaftlichen Interessengruppen zuständig. Die Berufung von Professor Zeggini bereichert dieses Gremium um eine entscheidende Perspektive aus der translationalen Genomik, einem Feld, das an der Schnittstelle von Grundlagenforschung und klinischer Anwendung enormes Potenzial birgt.

Die Ernennung wurde sowohl von Professor Zeggini selbst als auch von ihrer Heimatinstitution mit großer Anerkennung aufgenommen. Sie bezeichnete ihre Berufung als eine „große Ehre“ und bekräftigte ihre Absicht, die Mission des ERC aktiv zu unterstützen, bahnbrechende Forschung zu fördern und die wissenschaftliche Exzellenz in Europa nachhaltig zu stärken. Professor Martin Hrabě de Angelis, der kommissarische wissenschaftliche Geschäftsführer bei Helmholtz Munich, betonte die strategische Bedeutung dieses Schrittes. Er hob hervor, dass die Berufung Zegginis die wissenschaftliche Exzellenz widerspiegelt, für die Helmholtz Munich steht, und die weltweite Relevanz ihrer Forschungsarbeit unterstreicht. Die Präsenz einer so ausgewiesenen Expertin im Leitungsgremium des ERC wird als Bestätigung für die führende Rolle des Forschungszentrums in der internationalen Wissenschaftslandschaft gewertet und stärkt die Position Deutschlands als zentraler Akteur innerhalb des europäischen Forschungsraums.

Pionierarbeit an der Schnittstelle von Genomik und Medizin

Professor Zegginis Expertise liegt auf dem zukunftsweisenden Feld der translationalen Genomik, das die Brücke zwischen genomischer Grundlagenforschung und ihrer direkten klinischen Anwendung schlägt. Ihr wissenschaftlicher Fokus richtet sich auf die Entwicklung und Anwendung hochentwickelter statistischer und computergestützter Methoden. Diese Ansätze ermöglichen es ihr, riesige und komplexe Datensätze aus unterschiedlichen Quellen – darunter molekulare, genomische und epidemiologische Daten – zu integrieren und zu analysieren. Ein zentrales Werkzeug ihrer Forschung sind groß angelegte genomweite Assoziationsstudien (GWAS), mit deren Hilfe sie die genetischen Grundlagen komplexer Volkskrankheiten wie Typ-2-Diabetes und Osteoarthritis untersucht. Das primäre Ziel dieser Studien ist die Identifizierung gemeinsamer biologischer Mechanismen, die der Entstehung und dem Verlauf dieser weitverbreiteten Krankheiten zugrunde liegen und somit neue Ansatzpunkte für Interventionen bieten.

Der translationale Anspruch ihrer Arbeit manifestiert sich im Endziel: Die aus der Grundlagenforschung gewonnenen Erkenntnisse sollen nicht im Labor verbleiben, sondern direkt in die medizinische Praxis überführt werden. Konkret bedeutet dies die Entwicklung verbesserter Präventionsstrategien, die es ermöglichen, Risikopersonen frühzeitig zu identifizieren und gezielte Maßnahmen zu ergreifen. Darüber hinaus bildet ihre Forschung die Grundlage für die personalisierte Medizin, bei der Therapiekonzepte nicht mehr nach einem Einheitsprinzip, sondern auf das individuelle genetische Profil von Patientinnen und Patienten zugeschnitten werden. Dieser Ansatz verspricht eine höhere Wirksamkeit und geringere Nebenwirkungen von Behandlungen. Ihre Arbeit ist somit ein Paradebeispiel dafür, wie exzellenzgetriebene Grundlagenforschung einen direkten und spürbaren Nutzen für die Gesundheit des Einzelnen und die Gesellschaft als Ganzes schaffen kann, indem sie den Weg für eine präzisere und vorausschauendere Medizin ebnet.

Ein Fundament Wissenschaftlicher Exzellenz

Der beeindruckende Werdegang von Professor Eleftheria Zeggini untermauert ihre herausragende Qualifikation für die neue, verantwortungsvolle Rolle im Wissenschaftlichen Rat des ERC. Als Gründungsdirektorin des Instituts für Translationale Genomik bei Helmholtz Munich hat sie eine führende Forschungseinrichtung aufgebaut. Gleichzeitig hält sie eine renommierte TUM Liesel Beckmann Distinguished Professur an der Technischen Universität München, was ihre enge Verbindung zur akademischen Lehre und Forschung verdeutlicht. Ihre akademische Ausbildung absolvierte sie an der University of Manchester, wo sie zunächst einen Bachelor in Biochemie und anschließend einen PhD in Humangenomik erwarb. Vor ihrer Tätigkeit bei Helmholtz Munich leitete sie bereits ein bedeutendes Forschungsprogramm in analytischer Genomik am weltbekannten Wellcome Sanger Institute in Cambridge, Großbritannien, einer der führenden Institutionen für Genomforschung. Diese Stationen belegen eine kontinuierliche wissenschaftliche Laufbahn auf höchstem internationalen Niveau.

Ihre herausragende Stellung in der globalen Wissenschaftsgemeinschaft wurde durch zahlreiche prestigeträchtige Auszeichnungen und die Aufnahme in hochrangige wissenschaftliche Akademien und Organisationen gewürdigt. Zu diesen Ehrungen zählten die Wahl zum Fellow der Academy of Medical Sciences im Vereinigten Königreich, die Mitgliedschaft als Fellow bei ELLIS, dem European Laboratory for Learning and Intelligent Systems, sowie die Aufnahme in die Academia Europaea und die renommierte European Molecular Biology Organization (EMBO). Darüber hinaus brachte sie ihre Expertise bereits in das EMBL Council ein, was ihre tiefe Verankerung und ihr hohes Ansehen in der europäischen Forschungslandschaft zusätzlich verdeutlichte. Dieser umfassende Erfahrungsschatz und die breite Anerkennung ihrer Arbeit machten sie zu einer idealen Besetzung, um die strategische Ausrichtung der europäischen Spitzenforschung im kommenden Jahrzehnt entscheidend mitzugestalten.

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