In Belgrad wird ab Januar 2025 ein neues System des öffentlichen Nahverkehrs eingeführt, bei dem die Bürger und Besucher die Busse, Straßenbahnen und Oberleitungsbusse ohne Fahrkarte nutzen können, ein Konzept, das weltweit an Popularität gewinnt. Ziel ist es, den Individualverkehr zu verringern und gleichzeitig die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zu fördern.
Finanzierung und Kosten
Ein häufiges Missverständnis bei solchen Projekten ist die Annahme, der öffentliche Verkehr sei „kostenlos“. In Wirklichkeit tragen die Steuerzahler die finanziellen Lasten. Dies zeigt sich auch bei den Balearen, wo seit Januar 2023 der öffentliche Nahverkehr ohne Ticket genutzt werden kann. Hier stellt die Zentralregierung in Madrid die notwendigen Mittel bereit. Auch für Belgrad wird die Finanzierung über Steuergelder erfolgen, was bedeutet, dass alle Einwohner, unabhängig davon, ob sie den Nahverkehr nutzen oder nicht, zur Finanzierung beitragen.
Umweltaspekte
Die Reduktion des Individualverkehrs zielt insbesondere auf die Verringerung der Luftverschmutzung ab. Belgrad, eine Stadt, die für ihre hohe Luftverschmutzung durch den Autoverkehr bekannt ist, erhofft sich durch diese Maßnahme eine deutliche Verbesserung der Luftqualität. Mit einem dichten Netz aus Bussen, Straßenbahnen und Oberleitungsbussen sowie dem Ausbau der U-Bahn bietet die Stadt bereits eine solide Basis für den öffentlichen Nahverkehr, die durch das neue ticketlose System weiter gestärkt werden soll.
Soziale Gerechtigkeit
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die soziale Komponente dieser Maßnahme. Der Bürgermeister von Belgrad, Aleksandar Šapić, betont, dass der ticketlose Nahverkehr soziale Ungleichheiten verringern soll. Bis zum Jahreswechsel kostet ein 90-Minuten-Ticket in der Stadt 43 Cent, was im internationalen Vergleich bereits sehr günstig ist. Dennoch könnten ärmere Bevölkerungsgruppen durch den Wegfall der Fahrkartengebühren entlastet werden.
Notwendiger Ausbau des Netzes
Damit der ticketlose öffentliche Verkehr effizient und praktikabel ist, muss das Netz der öffentlichen Verkehrsmittel gut ausgebaut sein. In Regionen oder Städten mit weniger gut entwickeltem Nahverkehr wäre vorher ein Ausbau des Verkehrsnetzes notwendig. Nur so lässt sich gewährleisten, dass die Bürger tatsächlich auf den öffentlichen Verkehr umsteigen und das Ziel der Maßnahme – die Verringerung des Individualverkehrs und der damit einhergehenden Umweltprobleme – erreicht wird.
Effektivität und Ausblick
In Belgrad wird ab Januar 2025 ein innovatives System für den öffentlichen Nahverkehr eingeführt, bei dem Bürger und Besucher Busse, Straßenbahnen und Oberleitungsbusse ohne Fahrkarten benutzen können. Dieses Konzept, das weltweit immer beliebter wird, zielt darauf ab, den Individualverkehr zu reduzieren und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zu fördern. Durch die Abschaffung der Fahrkartenpflicht erhofft man sich eine Entlastung des Straßenverkehrs sowie eine Verringerung der Umweltbelastung. Das neue System könnte auch den Zugang zum Nahverkehr vereinfachen und soziale Gleichheit fördern, indem es den öffentlichen Transport für alle zugänglich und attraktiv macht. Dies ist ein bedeutender Schritt in Richtung moderner und nachhaltiger Mobilität, mit der Absicht, die Lebensqualität in der Stadt zu verbessern und gleichzeitig die Umwelt zu schützen. Die Stadtverwaltung hofft, dass dieses Vorhaben als Vorbild für andere Städte weltweit dient und zu einer breiteren Akzeptanz für ticketlose Nahverkehrssysteme führt.