Audi Führt Virtuelle Steuerungstechnologie im Karosseriebau Ein

Die Automobilindustrie steht vor gewaltigen Veränderungen, und Audi hat sich entschieden, einen bedeutenden Schritt in Richtung vollvernetzter Fabrikautomatisierung zu gehen. Mit der Einführung der virtuell gesteuerten Fertigungstechnologien im Karosseriebau setzt Audi neue Maßstäbe. Die Nutzung dieser neuen Technologie, insbesondere die virtuelle speicherprogrammierbare Steuerung (vSPS) von Siemens auf der Plattform Edge Cloud 4 Production (EC4P), könnte tiefgreifende Auswirkungen auf die Produktionsprozesse und die Effizienz in der Automobilherstellung haben.

Technologische Innovation im Karosseriebau

Virtuelle Steuerung: Ein Paradigmenwechsel

Die Implementierung der vSPS bei Audi stellt eine der bedeutendsten Neuerungen in der Automobilproduktion dar und ermöglicht eine flexible, datengetriebene und ortsunabhängige Steuerung und Überwachung der Fertigung in Echtzeit. Die vSPS unterscheidet sich grundlegend von traditionellen hardwarebasierten Steuerungen, die üblicherweise direkt in die Fertigungsanlagen integriert sind. Diese virtuelle Lösung erlaubt die zentrale Einführung und Verwaltung von Software und neuen Funktionen, was nicht nur die Effizienz, sondern auch die Geschwindigkeit der Produktionsprozesse signifikant steigert.

Ein großes Plus dieser virtuellen Steuerungstechnologie ist die Fähigkeit, auf geänderte Anforderungen schnell zu reagieren und Anpassungen in Echtzeit vorzunehmen. Audi nutzt diese Vorteile bereits bei der Produktion eines Lamborghini-Modells in den Böllinger Höfen und hat die Anlage zum Reallabor für digitale Innovationen erklärt. Weiterhin bietet die TÜV-zertifizierte vSPS von Siemens eine spezielle Sicherheitsfunktion, die die digitale Transformation bei Audi unterstützt und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens sichert.

Die Rolle der Technologiepartner

Die erfolgreiche Einführung der vSPS bei Audi wäre ohne die Partnerschaft mit führenden Technologieunternehmen wie Siemens, Broadcom und Cisco nicht möglich gewesen. Während Siemens die virtuelle Steuerung und die Sicherheitsfunktion bereitstellt, liefert Cisco die Netzwerkinfrastruktur Software-Defined Access. Diese Infrastruktur stellt sicher, dass die Prozesse in den Fertigungsanlagen verlässlich und effizient vernetzt sind und sorgt für die nötige Flexibilität und Agilität in der Produktion.

Broadcom hat eine Virtualisierungssoftware mit einem echtzeitfähigen „Industrial virtual Switch“ entwickelt, die Audi dabei unterstützt, eine schnelle Kommunikation mit Industrieprotokollen zu ermöglichen. Diese Kooperation zwischen Audi und den Technologiepartnern zeigt, wie wichtig Zusammenarbeit und Innovationskraft in der modernen Automobilproduktion sind. Die erste praktische Anwendung dieser fortschrittlichen Technologie im Karosseriebau ist ein Beweis für die erfolgreiche Integration von Digitalisierung und Produktion.

Zukunftsaussichten und Implementierung

Ausweitung der Technologie

Die Einführung der vSPS in den Böllinger Höfen ist nur der Anfang einer weitreichenden Digitalisierungsoffensive bei Audi. Es sind bereits Pläne im Gange, diese bahnbrechende Technologie in weiteren Werken, einschließlich des Standorts Neckarsulm, zu implementieren. Besonders im Karosseriebau des neuen Audi A6 wird die vSPS eine entscheidende Rolle spielen. Die Vorbereitungen dafür sind bereits im vollen Gange, und die ersten Ergebnisse zeigen vielversprechende Fortschritte in Sachen Effizienz und Flexibilität der Produktion.

Audi beabsichtigt, durch die umfassende Implementierung der vSPS die eigenen Produktionsstandards zu erhöhen und wettbewerbsfähiger zu werden. Diese Technologie erlaubt eine schnellere Anpassung an Marktanforderungen und eine optimierte Steuerung der Fertigungsprozesse. Die digitale Transformation wird nicht nur die Produktionsabläufe verbessern, sondern auch die Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit von Audi stärken.

Herausforderungen und Chancen

Die Einführung der virtuellen Steuerungstechnologie bringt natürlich auch Herausforderungen mit sich. Die Integration in bestehende Systemlandschaften und die Schulung der Mitarbeiter sind wichtige Schritte, um den vollen Nutzen der digitalen Transformation zu realisieren. Audi setzt dabei auf gezielte Schulungsprogramme und enge Zusammenarbeit mit den Technologiepartnern, um den Übergang so reibungslos wie möglich zu gestalten.

Es eröffnen sich jedoch auch immense Chancen. Die Möglichkeit, Software und Funktionen zentral zu aktualisieren und zu verwalten, macht die Produktion nicht nur effizienter, sondern auch sicherer und flexibler. Audi kann so schneller auf Marktanforderungen reagieren und innovative Produkte schneller und effizienter auf den Markt bringen. Durch die vSPS-Technologie wird Audi in der Lage sein, neue Standards in der Fabrikautomatisierung zu setzen und als Vorreiter der digitalen Transformation in der Automobilindustrie zu agieren.

Fazit und Ausblick

Die Automobilindustrie durchläuft tiefgreifende Veränderungen, und Audi hat beschlossen, einen bedeutenden Schritt hin zu einer vollvernetzten Fabrikautomatisierung zu machen. Im Karosseriebau setzt das Unternehmen mit der Einführung von innovativen, virtuell gesteuerten Fertigungstechnologien neue Maßstäbe. Besonders bemerkenswert ist die Nutzung der virtuellen speicherprogrammierbaren Steuerung (vSPS) von Siemens, bereitgestellt auf der hochmodernen Plattform Edge Cloud 4 Production (EC4P). Diese fortschrittliche Technologie könnte die Produktionsprozesse und die Effizienz in der Automobilherstellung revolutionieren und neue Standards setzen. Audis Engagement für modernste Produktionsmethoden unterstreicht die Bedeutung von Innovation und Effizienz in der Branche. Mit diesen Entwicklungen wird deutlich, dass der Fortschritt in der Fabrikautomatisierung nicht nur eine Zukunftsvision ist, sondern Realität wird – mit spürbaren Auswirkungen auf die gesamte Automobilindustrie.

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